Review: Hasso – Hasso

Rappendes Kraut von KC Rebell

Die Entscheidung des deutschen Rappers KC Rebell, einen eigenen Shisha-Tabak auf den Markt zu bringen, hat 2015 für einige Aufruhr im Netz gesorgt. Ein typischer Spalter-Tabak ist es dann geworden, die eine Seite bauschte eine riesige Hype-Wolke auf, die andere Seite stempelte das Kraut als „überteuerter Ultimate Tobacco“ ab. Obwohl KC in Interviews stets angab, der Tabak sei keine Co-Produktion mit Ultimate, sondern wird in einem anderen Werk mit anderen Aromen hergestellt, belegte das Netz wie schon so oft das Gegenteil. Soweit ich weiß, ist das Thema immer noch offen und die Gemeinsamkeiten sind nicht von der Hand zu weisen. Die gleichen Dosen, gleicher Grundtabak, im Grunde auch die Aromen, nur anders gemischt. Dafür 4 Euro teurer als der Ultimate. Jetzt wurde auf Facebook erwähnt, dass die Sorten nochmals überarbeitet wurden. Es fielen Worte wie „Edel-Tabak“ und „ihr werdet euch wundern“ und was weiß ich noch alles für Lobhudeleien. Grund genug, da mal ein oder zwei Augen drauf zu werfen. 🙂

Verpackung:

Ich vermute mal, an den klassischen Ultimate-Dosen mit Schraubdeckel wird sich auch bei der neuen Produktion nichts ändern. Geschützt durch eine Alufolie unter dem Deckel, sind die Dosen aber leider nicht zur längeren Aufbewahrung (also länger als 4-6 Wochen) tauglich. Meine Kostprobe kam im kleinen Zipper daher.

Geruch, Feuchtigkeit und Schnitt:

Wenn man die Augen schließt (und den Flavour kennt), sagt man automatisch: Nargilem Ultimate White. Daran lässt sich nichts rütteln. Laut der Beschreibung erwartet einen ein cremiger Mix aus Citrus und Lemon mit einem leichten Eis-Effekt. Man hat auch tatsächlich diese teigige, intensive Zitronenkuchen-Note, die man schon vom White her kennt. Darunter bilde ich mir den fruchtig-vanilligen Geruch vom bekannten Solero-Eis ein. Eine kühle Ice-Note riecht man nicht direkt raus, wenn sie vorhanden ist, verstärkt sie eher den Zitronen-Part und hebt diesem etwas mehr hervor.

Der Schnitt hat sich meiner Meinung nach gebessert, er ist nun deutlich feiner geworden. Große Blätterteile sind nicht vorhanden, für Tonköpfe mit Abstandssetup, in denen der Hasso sicherlich vorrangig geraucht wird, ist der Schnitt ideal. Diese eine, herausstechende Wünschelrute, die ich gefunden habe, hab ich mal mit in die Galerie gepackt 😉 An der Feuchtigkeitsschraube könnte man aber nochmal drehen, der Tabak ist sehr sehr feucht, viel überschüssige Molasse, die nur aufs Gewicht drückt und von der keiner was hat. Da geht noch was. Dafür ist alles schön eingezogen.

Setup und Geschmack:

Da hab ich doch auch gleich mal den Mehrloch-Tonkopf zur Hand genommen, wie immer bis knapp unter den Rand (den Tabak hab ich aber etwas abgetupft, dass war dann doch zuviel Suppe), 1 Lage Panzeralu, Komplettlochung und 3 MIG Gold Kohlen. Geraucht wurde in meiner nagelneuen, wunderschönen Kaya Beyefendi. Vom Geschmack her ändert sich zum Geruch nicht viel. Es kommt dieser teigige, vanillige Zitronenkuchengeschmack zur Geltung. Kommt der Tabak mehr auf Betriebstemperatur zeigt sich dann endlich die versprochene kühle Note, die einem aber nicht die Lungen wegschmilzt. Diese Ice-Note hätte wegen mir nicht unbedigt sein müssen, ohne wäre es aber tatsächlich wieder sehr „White“. Der Rauch ist bei dem Feuchtigkeitsgehalt natürlich enorm. Auf der positiven Seite schmeckt der Hasso aber intensiv und hält auch lange an.

Preis und Fazit:

17,90 Euro legt ihr für eine 150g Dose Hasso auf die Theke. Tja, was soll ich jetzt dazu sagen. Ich bin kein Freund vom Ultimate. Ich habe ein paar Sorten probiert, einige, wie z.B. den Blue, find ich lecker, aber so im Ganzen ist das keine Marke, von der ich mir mehrere Dosen kaufen würde. Es bleibt natürlich immer Geschmacksache, aber der Hasso ist für mich nicht das „Paradebeispiel für den perfekten Tabak“, wie er sich selbst tituliert. Für mich persönlich bleibt der Hasso irgendwie immer noch ein Ultimate, leider ohne nennenswerten Mehrwert, der auch den Aufpreis rechtfertigt. Trotz alledem, wenn ich mal Bock auf den Hasso hätte und in einer Rebell-Lounge wäre, würde ich mir da auch durchaus ein Köpfchen gönnen. Fans des Tabaks oder auch von KC selber, werden sich da natürlich nicht reinreden lassen, aber das ist ja auch ok, schließlich soll jeder haben, was er will und was ihm schmeckt. 🙂

 

 

 

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