Review: Sinned – Cyprus Shock

Fruchtig trifft scharf – Zitrone mit Ingwer

Nachdem mittlerweile einige Rapper ihre eigene Tabakmarke haben, machen nun auch die Shops mobil. Die Marke Sinned entstammt dem Ideenpool des Shisha Cloud Shops in Ulm und hat als erstes Produkt eine eigene Tabak-Line veröffentlicht. Weitere Ideen sind auch schon in der Mache – erste Bilder einer eigenen Shisha-Baureihe sind schon veröffentlicht worden. Der Sinned Tabak ist mit zunächst 6 verschiedenen Geschmacksrichtungen erschienen und daraus habe ich mir den Cyprus Shock herausgepflückt.

Verpackung:

Der Sinned kommt in handlichen, weißen Plastikdosen. Durch die neuen Gesetzgängelungen bleibt den Herstellern so gut wie kein Platz mehr auf der Dose, um Ihr Design auszuleben. Man findet das diamantförmige Sinned-Logo, den Sortennamen und ein paar bunte Elemente in der ~ 25cm² großen Fläche, der Rest ist wie immer zugekleistert mit „Schockbildern“ von vergammelten Körperteilen oder weinenden Männern in Fötusstellung. Egal, es geht ja um den Inhalt. Der Tabak selber kommt in der praktischen verschweißten Folie, wie man es von Tubacco oder auch V.I.P kennt. Aufschneiden und fast restlos flutscht der Tabak raus und kann in der Dose aufgelockert werden. Saubere Sache, immer wieder.

Geruch, Feuchtigkeit und Schnitt:

Der Schnitt des braunen Virginias ist durchgehend recht fein, gröbere Teile konnte ich nicht finden, ein paar Blattadern hier und da, gefällt mir. Die Feuchtigkeit ist sehr schön, kein Überschuß, etwas klebrig, sauber aufgesogen, eigentlich wie man es sich wünscht. Einmal tief Luft geholt, hat man sofort eine süße Zitronenbonbonnote im Gesicht, intensiv und frisch. Man erkennt Parallelen zum Smokeys Lemonlime, aber durch die fehlende Limette nicht ganz so „zitrussig“, falls das ein Wort ist. Wenn man ein paar mal riecht, meint man sich eine herbe Unternote einzubilden, vielleicht kommt hier der Ingwer etwas durch.

Setup und Geschmack:

Geraucht wurde in meiner Kaya Inox 590, klassischer Mehrlochtonkopf, gefüllt bis fast an den Rand, Kamin mit 3 BlackCoco-Kohlen. Kommen wir nun zu etwas völlig anderem: Dem Geschmack. Verhält sich bei meiner Dose sehr überraschend. Hätte ich in etwa sowas wie im Geruch erwartet, knallte mir beim Anrauchen eine direkte Ingwerschärfe in die Lungen. Ohlala. Nicht unbedingt was, was einen tötet, aber doch recht intensiv. Nach dem Anrauchen legte sich die Schärfe wieder schlafen und überlies der Zitrone das Feld. Diese allerdings verwandelte sich in ein undefinierbares, seifig-parfümiertes Etwas, auch die frische Bonbonnote war verschwunden. Danach habe ich den Tabak nochmal im HotShotRT probiert, auch wieder mit Kamin. Geschmacklich ein ähnliches Bild, allerdings ohne die Schärfe am Anfang. Was bei beiden Setups auffiel: Mit Feuer geben ist nicht so, der Tabak kam mir recht empfindlich vor, sobald er einen Schubs mehr Hitze bekam, wurde er leicht zickig. Erst nach der Hälfte der Zeit konnte man etwas mehr Wärme zugeben, geschmacklich hat sich dann aber auch nichts mehr verändert.

Das liest sich jetzt tatsächlich etwas negativ, allerdings schmeckte der Tabak trotzdem recht gut, auch wenn ich etwas anderes erwartet habe. Dieses Parfümierte gibt dem Tabak eine eigene Note, macht ihn aber keinesfalls schlecht, wobei das sicherlich nicht jedermanns Fall sein wird.

Preis und Fazit:

Die ersten 6 Geschmacksrichtungen von Sinned gibt es in Dosen á 200g zu einem Preis von 14,90 €. Aufgrund des Geruches des Tabaks hätte ich auf eine Bonbonzitrone mit einer leichten Schärfe des Ingwers getippt, ob die Geschmacksveränderung in Zitronenparfüm beabsichtigt ist oder von der frischen Produktion her kommt, vermag ich nicht zu sagen. Auf jeden Fall werde ich auf der Messe nach Sinned Ausschau halten und nochmal probieren.