Hookah 101: Reinigung und Pflege

Ich respektiere keinen Dreck! – Meister Glanz

Das Shisha rauchen hat nicht nur die entspannten und gemütlichen Teile, sondern auch ein paar Pflichten. Dazu gehört natürlich die Reinigung und Pflege der Pfeife und der dazugehörigen Teile. Es steht natürlich jedem frei, wie er mit seinem Equipment umgeht, aber ich denke, die meisten wollen nicht, dass nach 4 Wochen jeder neue Tabak nach „Sumpf“ schmeckt während sich schon die ersten Kaulquappen in der Bowl entwickeln.

Diverse Hersteller für den Shisha-Markt haben dieses Betätigungsfeld auch entdeckt und so gibt es einige Wundermittelchen, mit denen man das Reinigen im Schlaf erledigen kann. Oft steckt dahinter aber nur ein 08/15 Reiniger, der mit einem feschen Etikett für viel zuviel Geld angeboten wird. Im Grunde ist es relativ egel, was ihr verwendet, der Reiniger sollte aber auf keinen Fall auf einer Essig-Basis oder sonstigen aggressiven chemischen Inhalten basieren. Gerade bei Pfeifen aus Edelstahl können Essigreiniger verheerende Auswirkungen haben. Mittel oder Reiniger auf Zitronenbasis stellen eine gute Alternative dar, die sich auch hervorragend gegen Kalk behaupten kann. Diese bekommt ihr ready2use in jedem Supermarkt bei den Reinigern, wo ihr auch Entkalker für Kaffeemaschinen findet, welche übrigens auch funktionieren. Auch bei farbig beschichteten Shishas müsst ihr aufpassen. Aggressive Reiniger können da schonmal hässliche Flecken in die Beschichtung ballern oder das Ding komplett ausbleichen. Also bei solchen Shishas lieber sanftere Mittel verwenden und lieber ein paar Mal mehr schrubben und spülen.

Für die richtige Reinigung und Pflege könnt ihr als Grundausrüstung folgende Dinge anschaffen:

  • Der Reiniger selbst. Egal ob jetzt ein magisches Spezial-Feenstaub-Shisha-Pülverchen oder einfach ein sensitives Spülmittel wird bleibt euch überlassen. Am Besten auf Zitronenbasis – keine Essigprodukte verwenden.
  • Eine (oder auch ein Set mit verschiedenen Größen) Spülbürste/Flaschenbürste für die Bowl, Rauchsäule und Tauchrohr. Da müsst ihr eine passende für eure Durchmesser finden
  • Für die anschließende Pflege der Gewinde: Ein Dösschen neutrale und parfümfreie Vaseline. Bekommt ihr in jedem DM oder Rossmann für rund 1,50 €. Die Dose (meist ca. 125 ml) reicht bei normaler Anwendung problemlos mehrere Jahre.

Die Abstände, in denen ihr eure Sachen reinigt, hängt natürlich von eurer Lust und eurem Rauchverhalten ab. Ich persönlich handle das so: Nach jedem Rauchen wird alles zumindest ordentlich durchgespült und alle 4-5 Köpfe kommt dann eine intensivere Reinigung. Damit bin ich bisher immer gut gefahren. Das Wasser wird bei mir nach spätestens 2 Köpfen gewechselt, weil ich so eine 5 Tage olle, versiffte Brühe widerlich finde. Aber auch das sei jedem selbst überlassen.

Reinigung:

Die Bowl:

Je nach Form der Bowl reicht hier eine Spülbürste oder Flaschenbürste um in alle Ecken zu kommen. Für exotischere Formen muss man selber kreativ werden, da gibt es keine Regelung. Wichtigster Punkt bei der Bowl: Nehmt um Himmels Willen kein heißes oder gar kochendes Wasser! Es sind schon sehr viele Bowls gestorben, weil der Kontakt mit dem heißen Wasser im wahrsten Sinne für Spannungen gesorgt hat und das Glas einfach geplatzt ist. Deshalb Vorsicht und maximal lauwarmes Wasser verwenden, das reicht auch vollkommen aus. Wenn ihr das Glück habt, in einer Region mit kalkarmem Wasser zu leben, braucht ihr euch um Kalkflecken keine großen Gedanken machen. Falls nicht, müsst ihr den Kalk gelegentlich in eure Reinigungsprozedur mit einbeziehen, sonst entstehen hässliche Flecken die gerade bei Clear Bowls sehr unschön sind. Hier könnt ihr auch ein paar Reiniger zweckentfremden, wie z.B. Geschirrspültabs oder Gebissreiniger. Auch 1-2 Päckchen Backpulver haben sich bei mir erstaunlich gut bewährt. Die Bowl mit lauwarmen Wasser füllen, einen Tab schön zerbröseln, in die Bowl geben und kräftig durchschütteln. Auch hier hilft ein Spritzer Zitronensäure oder ein Entkalker für Kaffeemaschinen. Tab, Backpulver, Zitronensaft und Feenstaub könnt ihr natürlich auch kombinieren (sofern die Inhaltstoffe das zulassen!), dann müsste die Wirkung weit über 9000 liegen. Dann 10 Minuten stehen und wirken lassen, nochmal schütteln, wieder stehen lassen. Nach 2-3 Wirkpausen sollte aller Dreck angelöst sein und ihr könnt mit der Bürste nacharbeiten. Danach alles gut mit klarem Wasser spülen und die Bowl sollte wieder glänzen wie am ersten Tag. Für besonders harte Fälle könnt ihr dem Spültabwasser noch eine Tasse ungekochten Reis (kein Scherz!) oder so kleine Softairkugeln (auch kein Scherz!) beimischen. Diese wirken beim Schütteln zusätzlich wie eine Bürste. Oftmals liest man auch von Münzgeld, davon sollte man aber Abstand nehmen. Wenn die beim Schütteln gegen die Innenwand geballert werden, kann da auch durchaus ein Glasbruch entstehen. 

Tauchrohr, Base, Anschlüsse und Tauchrohr:

Diese Kollegen benötigen eigentlich keinen großen Aufwand. Normal mit warmen Wasser und Reiniger eurer Wahl putzen, für Innen empfehle ich eine dünne Flaschenbürste mit einigermaßen harten Borsten, Reiniger drauf und dann schön ordentlich die Kanalreinigung machen. So geht es den Ablagerungen an den Kragen, bei ollem Dreck könnt ihr die Teile auch eine Weile in warmes Wasser einlegen und anweichen lassen. Auch hier könnt ihr zum besseren Lösen schon einen Reiniger oder einen Tab dazugeben.

Schlauch und Mundstücke:

Hier kommt es drauf an, was ihr verwendet. Bei Standardschläuchen (die hoffentlich niemand mehr verwendet) könnt ihr das mit dem Wasser vergessen. Im Inneren befindet sich ein Metalldraht, der bei Kontakt mit dem Nass das Rosten anfängt und wir wollen das Rauchen ja nicht noch schädlicher machen. 🙂 Bei Silikonschläuchen reicht es, nach dem Rauchen kurz heißes Wasser durch zu jagen und gut. Ein spezieller Reiniger ist hier nicht nötig. Das Mundstück (je nach Material) sollte in der Regel auch nach ein paar Mal durchspülen wieder sauber sein. Traditionelle Lederschläuche sind auch von der Reinigung befreit. Hier ist das Absetzen von Aromen gewollt um den eigentlichen Geschmack des Tabaks zu verstärken.

Kohleteller:

Äh…ja. Unter Wasser abspülen und abtrocknen. Wenn ihr auf dem Teller eine Sauerei veranstaltet habt, erst die Asche und/oder ollen Tabak entsorgen, dann spülen. 🙂

Köpfe und Aufsätze:

Auch hier gibt es keine besonderen Methoden. Alten Tabak entsorgen und den Kopf mit warmen Wasser abspülen. Bei glasierten Köpfen kann man auch einen Reiniger verwenden, bei Naturköpfen würde ich das lassen. Hartnäckigen Tabak, – oder Molasseresten kann man mit einem Küchen, – oder Topfschwamm zum Verschwinden verhelfen. Danach gut trocknen lassen und gut. Alle Arten von Aufsätzen, egal ob Lotus, Phoenix oder Cobra: Hier reicht im Grunde ein Ausklopfen der Aschereste. Mit Wasser abspülen geht natürlich auch. Dann trocknen lassen und fertig.

Für den Fall, dass eure unglasierten Köpfe schon am bluten (Wenn die Kohlen drauf liegen, tritt überall Molasse aus den Poren) sind, empfehle ich einen Blick in diesen Artikel: Hilfe, mein Tonkopf blutet!

Pflege nach der Reinigung:

Sobald ihr alle Teile sauber und trocken habt, ist es Zeit für die Pflege – schließlich soll unser Schätzchen ja lange ordentlich funktionieren. Hauptaugenmerk liegt hier vor allem auf den Gewinden. Hier kommt jetzt die Vaseline in Spiel. Es gibt auch andere Produkte, aber ich finde, Vaseline hat sich bewährt, funktioniert, kostet quasi nichts und macht sich nicht negativ im Geschmack bemerkbar. Ihr nehmt einfach mit dem Finger etwas von der Dose und streicht damit die Gewinde leicht ein. Nur ein dünner Film einmal rund herum. Ihr könnt damit sparsam sein, das soll nachher nicht überall rausquillen, wir schmieren hier keinen alten Traktor ab. Beim Zuschrauben verteilt sich die Vaseline vollständig. So eine Schmierung hält bei mir einige Zeit, auch das normale Durchspülen nach dem Rauchen wischt die Vaseline nicht weg. Trotzdem sollte man so alle 5-6 Reinigungen die Gewinde kontrollieren und gegebenenfalls wieder neu schmieren. So geschützt verringert ihr die Reibung und damit die Abnutzung der Gewinde. Feingewinde sind sehr empfindlich, vor allem, wenn ihr euch bei „trockenen“ Gewinden mal verkantet, nehmen die Gewindesteigungen euch sowas übel. Also: Wer gut schmiert, der gut fährt.

So, das soll es für das Thema Reinigung und Pflege vorerst mal gewesen sein. Ich hoffe, ich konnte das Thema gut rüber bringen. Falls trotzdem Fragen bleiben, haut sie mir einfach in die Kommis oder auf Facebook. So long…

 

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